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Was veranlasst uns hier, am Milton-Erickson-Institut Heidelberg, nicht nur als „Privat-Menschen“, sondern auch als im Feld der Psychotherapie und Beratung Tätige zu einer Stellungnahme zur gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Situation?
Auch Psychotherapie und Beratung finden in politischen Kontexten statt! (Ob einem das gefällt oder nicht).
Psychotherapie und Beratung können für uns als einzigartige Individuen und Beziehungs-Systeme nur dann wirksam werden, wenn die daran beteiligten Menschen ihre vielschichtigen und oft widersprüchlichen Biographien, Haltungen und Strebungen in einer auf Vertrauen aufbauenden offenen Kommunikation einbringen können. So etwas gelingt, wenn mit den - stets vorhandenen - Unterschieden in Bedürfnissen, Sichtweisen und unwillkürlichen Reaktionen mit Respekt sowie mit Garantie für deren Existenzberechtigung umgegangen wird. Wichtig dabei ist auch, dass stärkend systematisch auf hilfreiche Ressourcen und Kompetenzen fokussiert wird, die den angestrebten Entwicklungen dienen und erfolgreich zur Bewältigung von Problemen beitragen. Gleichzeitig sollte dabei die erlebte Vergangenheit in einer Form beachtet und genutzt werden, die als Basis hilfreicher Lernprozesse dienen kann.
Das bedeutet nicht, dass jegliche Handlungen schlicht akzeptiert werden sollten.
Vielmehr sollten - als Ergebnis achtungsvoller Aushandlungsprozessen - nur jene umgesetzt werden, die sozial verträglich und weder selbst- noch fremdschädigend wirken. Impulse, die dem widersprechen, müssen dabei nicht abgewertet oder unterdrückt werden. Sie können durchaus empathisch würdigend übersetzt werden als Ausdruck von Bedürfnissen. Aber mit entscheidend ist, so damit umzugehen, dass es in der genannten sozial verträglichen Form konstruktiv wirkt. In diesem Prozess schwingt zweierlei mit: Autonomie und Selbstreflexion zu stärken und gleichzeitig das „Wir“ in einer gesunden, konstruktiven Beziehungsgestaltung in optimaler Balance zu ermöglichen.
Diese Art hilfreicher Prozesse kann nur in einer freiheitlichen, demokratischen pluralistischen Gesellschaftsform erfolgreich gestaltet werden.
Denn eine solche steht als Garant für Rechtsstaatlichkeit, Achtung der Menschenwürde, für konstruktiven, respektvollen Umgang mit Unterschiedlichkeit, wie auch dafür, dass Minderheiten und Andersdenkende als völlig gleichwertig und gleichberechtigt bezüglich unserer demokratischen Grundwerte geschützt werden (d.h. u.a. unabhängig von Hautfarbe, geschlechtlicher, kultureller Orientierung).
Mit ihren Regelungsprozessen muss sie zugleich aber auch dafür sorgen, dass dies von allen gleichermaßen eingehalten wird („keine Freiheit für die Feinde der Freiheit“). In einem autoritativen System hingegen, welcher Art auch immer, wird dies nicht gewährleistet, ja sogar unterdrückt, oftmals mit Gewalt. Was eine Therapie / Beratung erst nachhaltig wirksam macht, wird von einem solchen nicht geduldet - da es letztlich Autoritäres in Frage stellt. Dass Therapie/Beratung dergestalt wirkt, ist aus unserer Sicht jedoch genau gut so.
Mit den Werthaltungen einer freiheitlichen, demokratischen, pluralistischen Grundordnung sollten wir alle sehr klar und engagiert jenen Menschen entgegentreten,
- die im politischen und allgemein im sozialen Feld agieren mit bspw. Hassreden, Abwertung, Diffamierung sowie Anfeindung und Unterdrückung von Minderheiten oder als andersartig erlebten Menschen (bis hin zu Gewalttaten oder deren Billigung),
- die mit teilweise gezielt erfundenen Erzählungen Angst und Unsicherheit erzeugen wollen,
- die bspw. auch den durch Deutschland verübten Völkermord zur Nazi-Zeit leugnen oder verharmlosen und
- die überhaupt die Grundprozesse einer demokratisch-pluralistischen Gesellschaft in Frage stellen oder bekämpfen.
Derartige unsere Demokratie gefährdenden Aktivitäten dürfen keinen Raum bei uns bekommen, bzw. sollte ein solcher durch Beiträge von uns immer kleiner werden; denn auch Stillbleiben und sonstige Unterlassungshaltungen weiten diesen Raum ungewollt aus.
Unsere eigenen Beiträge sollten allerdings nicht auf dieselbe Art erfolgen, wie wir es den Gegnern einer freiheitlich-demokratischen Ordnung vorwerfen. Sprich: einerseits zwar sehr klar, aber zugleich die demokratischen Regeln beachtend Stellung beziehen; und eben nicht gleichermaßen mit Hassreden, massiven Abwertungen oder Ähnlichem zu antworten. Denn dies würde jene nur bestätigen und bestärken, deren Einfluss es einzudämmen gilt.
Wir alle sind aktuell gefragt und aufgefordert, aktiv handelnd für die Stärkung demokratischer Kultur Stellung zu beziehen gegenüber allen, die diese aufweichen oder abschaffen wollen. Eine von vielen Gelegenheiten bietet die Wahl des Bundestages am 23. Februar.
Deshalb unser Aufruf an alle in unserer Gesellschaft, für Parteien und deren Vertreter:innen zu stimmen, die ohne Abstriche für unsere demokratische pluralistische Gesellschaft überzeugend eintreten; und auch demokratieunterstützend aktiv zu werden, wo immer es im Alltag und in der persönlichen Lebensgestaltung dafür Gelegenheiten gibt.
Unsere so wertvolle Demokratie braucht uns alle.
Sie am Leben zu halten, bedeutet im Grunde für jede/n einzelne/n von uns, unsere Freiheit zu erhalten - auch wenn das pathetisch klingen mag.
Wir sind Teil dieser Demokratie, dieses Landes, wir haben eine Wahl zur Gestaltung unserer Zukunft.
Helfen wir ihr und damit uns also gemeinsam!
Geballte hypnosystemische Kompetenz
Manfred Prior und Gunther Schmidt -
Ein (hypnosystemisches) Demonstrationsseminar
Im Schnee in Oberstdorf
20. - 23. März 2025
Resonanzphänomene und die Gestaltung kraftvoller Synergie-Prozesse für Individuen und Organisationen - Im Flow des Schwingens!
mit Dr. Gunther Schmidt - Dr. Klaus Höfle - Peggy Mia Keller
hypnosystemisch
im Schnee
50 Jahre Freundschaft - das güldene Jubiläum
DAS DUO


Jubiläumsworkshop 10.-12. Okt'25
Bernhard Trenkle & Gunther Schmidt
Die Zeiten ändern (sich): Über veränderte Zeiten in Therapie, Beratung und Coaching
Salutogene Kommunikation in der Medizin
Wir möchten uns für eine Kommunikation in der Medizin einsetzen, die für alle Seiten gesundheitsförderlich wirkt: das Curriculum MedHyp kann darin unterstützen.

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